FAQ - Medizinische Kodierfachkraft

Häufig gestellte Fragen

Hier finden Sie Fragen und Antworten zum Berufsbild der Klinischen/ Medizinischen Kodierfachkraft.

Was sind die Aufgaben einer Medizinischen Kodierfachkraft?

Was machen eigentlich medizinische Kodierfachkräfte?

Kodierfachkräfte stellen sicher, dass alle medizinischen Leistungen wie Untersuchungen, Behandlungen, Laborarbeiten, Eingriffe und Medikamente korrekt erfasst und abgerechnet werden. Sie sammeln alle relevanten medizinischen Daten und Dokumente und besprechen diese mit den zuständigen Ärzten und pflegendem Personal, um sicherzustellen, dass die Dokumentation vollständig und nachvollziehbar ist.

Nach der Erfassung aller Leistungen und Diagnosen übersetzen (->kodieren) die Kodierfachkräfte diese mit Hilfe von Abrechnungsschlüsseln (z. B. OPS-, ICD-Schlüsseln) in abrechnungsspezifische Kodes und geben diese mit weiteren Parametern in ein Computerprogramm, den sogenannten Grouper, ein. Die daraus resultierende Fallpauschale dient als Grundlage für die Abrechnung mit den Kostenträgern, zum Beispiel Krankenkassen.

Wie lange sollte eine Ausbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft sein? Gibt es einen Bundesstandard?

Für die Qualifikation zur Medizinischen Kodierfachkraft gibt es keinen gesetzlich geregelten bundeseinheitlichen Standard. Allerdings haben die Industrie- und Handelskammern vom Staat die Aufgabe erhalten, die Ausbildung für viele Berufsgruppen zu überwachen. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer hat daher in Zusammenarbeit mit dem Privatinstitut für Klinikmanagement (PKM) in Köln mit dem Qualifizierungshandbuch einen Standard für die Ausbildung von medizinischen Kodierfachkräften geschaffen.

Didaktisch hat es sich in fast 15 Jahren bewährt, die Grundausbildung kompakt zu halten, um mit etwas praktischer Kodiererfahrung Vertiefungen in abteilungsspezifischen Themen leichter verstehen und umsetzen zu können. Das PKM bietet die Grundausbildung in den Varianten 5 Tage, 9 Tage (Vollzeit) oder modular in ca. 6 Wochen (berufsbegleitend) an.

Was ist der Unterschied zwischen der 5-tägigen Kompakt-Weiterbildung und der erweiterten 9-tägigen Weiterbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK)?

Im Vergleich zur Kompakt-Weiterbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK) beinhaltet der erweiterte, 9-tägige-Kurs mit gleichwertigem Abschluss einen noch höheren Anteil an Praxisworkshops mit Fällen aus dem Kodieralltag und einen höheren Anteil von fachabteilungsspezifischen Kodierzusammenhängen.

Neben den häufigsten Fachabteilungen werden in diesem Kurs zusätzlich speziellere Fachabteilungen wie beispielsweise die Palliativmedizin, Neonatologie, HNO und Urologie thematisiert.

Der Kompaktkurs zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK) ist 5-tägig. Ist diese Zeit ausreichend?

Sie erlernen innerhalb dieser Zeit die praktische und theoretische Expertise für eine sachgerechte und qualitätsorientierte Kodierung. Mit Absolvieren der Kompakt-Weiterbildung erhalten Sie die Erlaubnis zu Kodieren. Trotz der paxisnahen Vermittlung der Themen und dem im Curriculum berücksichtigten Praxistransfer durch Kodierbeispiele und -übungen, erlangen Sie die notwendige Berufserfahrung durch die praktische Tätigkeit bei Ihrem Arbeitgeber.

Mit einer gewissen Praxiserfahrung aus dem Berufsalltag der Kodierfachkraft und bei weiterführendem Interesse an fachabteilungsspezifischen Themen können Sie beim PKM mit den fachabteilungsspezifischen E-Learnings einen vertiefenden Einblick in die jeweilige DRG-Kodierung erlangen.

Update-Seminare zu den jeweiligen Systemänderungen im Folgejahr werden von allen Kodierfachkräften besucht. Auch hierzu bietet das PKM sowohl am Jahresende als auch am Jahresanfang Live-Webinare und E-Learnings an.

Kann man an der 3-wöchigen Weiterbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK) auch ohne Bildungsgutschein teilnehmen?

Nein. Die 3-wöchige Weiterbildung ist speziell für Teilnehmer mit gültigem Bildungsgutschein konzipiert und inhaltlich auf diese Zielgruppe zugeschnitten (z.B. mit Bewerbungstraining).

Wer kann an der Weiterbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK) teilnehmen?

Es gibt keine formalen Zugangsvoraussetzungen, um an der Weiterbildung zur Kodierfachkraft (IHK) teilzunehmen. Sie müssen keine pflegerische Berufsausbildung oder ähnliches vorweisen. Um die Inhalte der Weiterbildung gut nachvollziehen zu können, ist es hilfreich, ein medizinisches Vorwissen zu haben.

Sollten Sie sich jedoch als Quereinsteiger für die Weiterbildung interessieren, ist eine Teilnahme ebenfalls möglich. Hierzu stellen wir Ihnen Videotutorials zu den Inhalten „Medizin für Nicht-Mediziner“ zur Verfügung, wodurch Sie medizinisches Basiswissen und Zusammenhänge vermittelt bekommen. Ebenso können alle Teilnehmer bei Bedarf Ihr medizinisches Wissen anhand dieses Vormoduls „auffrischen“.

Was macht eine Medizinische Kodierfachkraft?

Eine im Krankenhaus angestellte Medizinische Kodierfachkraft ermittelt anhand der Behandlungsunterlagen über die korrekte Auswahl und Eingabe bestimmter Parameter (Hauptdiagnose, Nebendiagnosen, Prozeduren und Weitere) eine Fallpauschale und sichert neben der bestmöglichen Dokumentationsqualität (fallbegleitende Kodierung) eine zeitnahe Abrechnung mit den Kostenträgern.

Je nach Arbeitgeber können erfahrene medizinische Kodierfachkräfte auch mit der Bearbeitung von Prüfanzeigen durch die Kostenträger bzw. den Medizinischen Dienst betraut sein. Häufig gehören auch Aufgaben aus dem Qualitätsmanagement zum Aufgabengebiet.

Auf Seiten der Kostenträger oder dem Medizinischen Dienst angestellte Medizinische Kodierfachkräfte prüfen, ob die stationäre Notwendigkeit, Verweildauer und Kodierung stationärer Behandlungsfälle den aktuellen Regelwerken und Gesetzgebung entsprechen.

Wie gut ist die Kodierqualität von zu Kodierfachkräften weitergebildeten Pflegekräften?

Hervorragend! Kodierfachkräfte mit medizinischem Fachwissen und Berufserfahrung können klinische Leistungen nach kurzer Zeit effizient in der Kodierung abbilden.

Wer darf im Krankenhaus kodieren?

Jeder Mitarbeiter darf kodieren. Der Gesetzgeber schreibt nur vor, dass zur Abrechnung kodiert werden muss. Die Kliniken delegieren die Kodierung an eigens geschulte Fachkräfte (Kodierfachkräfte).

Die Kodierqualität (und damit der Erlös) ist somit wesentlich höher, Ärzte und pflegerisches Personal werden entlastet und widmen sich effektiver ihren eigentlichen Aufgaben.

Wo kann man als Kodierfachkraft arbeiten?

Neben der üblichen Tätigkeit im Krankenhaus können Medizinische Kodierfachkräfte auch bei Krankenkassen, dem Medizinischen Dienst (MD), bei Beratungsunternehmen und Kodier-Dienstleistern sowie seltener in der Industrie arbeiten.

Welche Aussichten bestehen für Kodierfachkräfte auf dem Arbeitsmarkt?

Die Aussichten sind außerordentlich gut! Aktuell werden deutschlandweit Kodierfachkräfte gesucht.

Langfristig bietet das Gesundheitswesen seit langem optimale berufliche Perspektiven:

Die Gesundheitswirtschaft ist damit weiterhin eine Wachstumsbranche auf Expansionskurs. Mit einem Wachstum von jährlich ca. 4 Prozent wuchs der Sektor in den letzten Jahren deutlich stärker als das Bruttoinlandsprodukt (Quelle: Bundesgesundheitsministerium)

WACHSTUM 2000-2020

GESUNDHEITSWESEN

RESTLICHE WIRTSCHAFT

Teilzeitbeschäftigung

+75%

+39%

Vollzeitbeschäftigung

+6%

-7%

Wie viel verdient eine Medizinische Kodierfachkraft?

Trotz eines Gerichtsurteils  zur Entgeltgruppe von Medizinischen Kodierfachkräften (LArbG Berlin–Brandenburg Az.: 13 Sa 1/10) gestaltet sich die Praxis sehr unterschiedlich. Die Gehälter von Kodierfachkräften bewegen sich aktuell zwischen nicht sachgerechten 3000 € bis hin zu sehr gut vergüteten 4.300 € Bruttoverdienst pro Monat.

Welche Anforderungen stellt eine Klinik üblicherweise bei der Stellenausschreibung für eine Kodierfachkraft an den Bewerber?

  • Idealerweise eine medizinisch/pflegerische Ausbildung

  • Medizinischen Sachverstand in Bezug auf Diagnosen und Behandlungen/Prozeduren

  • Erfahrung bei der Dokumentation von Leistungen

  • Abgeschlossene Weiterbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK)

  • Praxiserfahrungen im DRG-System

  • Strukturierte, selbstständige Arbeitsweise

  • EDV-Kenntnisse

Welche Vorteile kann der Wechsel einer Pflegekraft in die Verwaltung haben?

Viele Arbeitgeber bieten Kodierfachkräften frei einteilbare Arbeitszeit- bzw. Gleitzeitregelungen an. Nacht- und Wochenenddienste entfallen. Die Arbeitszeitregelungen sind in der Regel familien- & freizeitfreundlich. Zudem ist die körperliche Belastung in der Verwaltung geringer als die Arbeit auf den Stationen.

Findet die IHK-Prüfung online statt und wie läuft diese ab?

Ja. Die IHK-Prüfung findet online über das Portal der IHK statt. Hierzu erhalten Sie rechtzeitig vor der Prüfung die Zugangsdaten von der IHK. Ebenso besteht die Möglichkeit, im Vorfeld über eine Probeklausur das Portal zu testen.

Für die Prüfung haben Sie 90 Minuten Zeit. Es werden Ihnen Multiple-Choice Fragen gestellt.

Welchen Abschluss erlange ich nach bestandener IHK-Prüfung?

Im Anschluss an die Teilnahme an der Weiterbildung mit bestandener schriftlicher Prüfung erlangen Sie das Zertifikat

Medizinische Kodierfachkraft (IHK)

der Industrie- und Handelskammer. Das Zertifikat ist von dem deutschen Industrie- und Handelskammertag anerkannt und in Personalabteilungen hoch angesehen.

Was ist zu beachten, wenn der Arbeitgeber die Kosten der Weiterbildung übernimmt?

Bitte geben Sie im Checkout bei der Buchung unter dem Punkt “abweichende Rechnungsadresse” Ihren Arbeitgeber sowie dessen Anschrift ein. Nur so kann Ihr Arbeitgeber die Ausgaben für die Schulung buchhalterisch korrekt verarbeiten. Die Rechnung wird nach erfolgreicher Buchung automatisch per E-Mail versendet und steht zusätzlich in Ihrem Account bereit.

Kann ich die Weiterbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft (IHK) finanziell fördern lassen?

Ja!

Grundsätzlich sind die Kosten für die Schulung als berufliche Weiterbildung in voller Höhe von der Steuer absetzbar. Außerdem lohnt sich ein Gespräch mit dem Arbeitgeber über eine Kostenübernahme oder -beteiligung.

Mit Ausnahme von Bayern und Sachsen bietet jedes Bundesland die im Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz verankerte Möglichkeit, Bildungsurlaub beim Arbeitgeber zu beantragen (bezahlter Sonderurlaub, meist 5 Tage/ Jahr). Das Privatinstitut für Klinikmanagement (PKM) ist zugelassener, zertifizierter Träger. Auch die Bildungsmaßnahme ist nach AZAV zertifiziert.

Was ist der Unterschied zwischen einer Kodierfachkraft und einem Medizincontroller?

Eine Kodierfachkraft ist für die Erfassung und Kodierung von Diagnosen und Prozeduren verantwortlich, um medizinische Leistungen korrekt abzurechnen. Sie arbeitet operativ und eng mit dem medizinischen Personal zusammen.
Ein Medizincontroller übernimmt strategischere Aufgaben, wie das Kostenmanagement, Controlling und die Analyse von Klinikprozessen. Er berät das Management bei finanziellen und organisatorischen Entscheidungen und sorgt für die wirtschaftliche Effizienz der Klinik.